Es ist mittlerweile eine echte Institution in Marzoll: Das 1966 von einem aufgestauten Teich zum Schwimmbad ertüchtigte Freibad Schwarzbach wird bald 60 Jahre alt – und bekommt demnächst eine weitreichende Umgestaltung mit Millioneninvestitionen in die Zukunft des Bades. Dies war Grund genug, für die Ortsvorstandschaft der CSU das Alpinbad „Bachei“ zu besuchen und sich von Stadtwerke-Vorstand Peter Fösel, Technik-Chef Stefan Brandner und Freibadleiter Werner Fagerer über aktuelle Planungen zu informieren.
Schon in den letzten Jahren hat sich in Schwarzbach viel getan: 2017 erfolgte auf Betreiben der örtlichen CSU und besonders von deren Fraktionssprecher Martin Schoberth der Übergang des Freibads von der Stadt Bad Reichenhall auf die Stadtwerke, die umgehend Modernisierungsmaßnahmen einleiteten. So wurden unter anderem zum besseren Hochwasserschutz der Schwarzbach umverlegt, ein Blockheizkraftwerk installiert und ein Aufsichtsturm neu gebaut. Daneben entstanden neue Attraktionen wie eine Wasserkletterwand, eine Breitwellenrutsche und eine Beach-Soccer-Anlage. 2022 konnte schließlich der Erwerb der Gebäude und Anlagen von der Stadt Bad Reichenhall formal abgeschlossen werden. „Die Stadtwerke Bad Reichenhall sind ein hervorragender Betreiber für das Freibad Marzoll in Schwarzbach. Es war goldrichtig, diesen Schritt zu gehen und das Freibad somit neu aufzustellen“ resümiert OB Dr. Christoph Lung, der einst im Stadtrat diese Maßnahme mitbegleitet hatte. Stadtwerke-Vorstand Peter Fösel betonte, dass das Alpinbad„Bachei“ seiner Meinung nach zu den schönsten Bädern in Bayern gehöre und mit seiner Lage und der familiären Atmosphäre punkten könne.
Der Leiter des Freibads Werner Fagerer berichtete über den Verlauf der Badesaison, die sich im Jahr 2025 auf Grund des durchwachsenen Wetters leider unterdurchschnittlich gestaltete. Besonders der Juli schwächelte heuer mit nur 9.001 Eintritten, während der Juni mit 21.364 Besuchern der stärkste Monat war. Auch die beiden besucherstärksten Tage lagen im Juni, Der 22.06. und der 29.06. (jeweils Sonntage) kratzten mit 1.989 bzw. 1.843 Gästen knapp an der 2000er-Marke. Insgesamt standen in der Badesaison vom 9. Mai bis zum 14. September 53.274 Eintritte zu Buche, in den Vorjahren 2023 und 2024 waren es jeweils rund 6.000 Besucher mehr.
Besonders interessiert sind die örtlichen Christsozialen an der Zukunft des Freibads: Die Stadtwerke werden in den kommenden Jahren mehrere Millionen Euro in die Hand nehmen, um die Becken zu sanieren. Damit sollen hohe Fliesenlegerrechnungen und immense Wasserverluste der Vergangenheit angehören. Denn bei dieser Gelegenheit wird auf Edelstahlbecken umgestellt, wie Peter Fösel erläuterte. Zunächst wird beginnend ab Herbst das Lehrschwimmbecken neu gemacht, was einen Kostenpunkt von rund 2,5 Millionen Euro nach sich zieht. Die Reichenhaller CSU-Vorstandsmitglieder konnten hierbei bereits die Baustelleneinrichtung sehen, denn um rechtzeitig fertig zu werden wurde mit den Arbeiten unmittelbar nach Ende der Badesaison begonnen. Voraussichtlich nach der Badesaison 2026 wird die Sanierung des Schwimmer- und Springerbeckens erfolgen und soll zur Badesaison 2027 fertig sein.
Oberbürgermeister Dr. Christoph Lung würdigte diesen Schritt: „In Zeiten, in denen Freibäder in ganz Deutschland unter Druck stehen und leider nicht wenige auch zusperren müssen, gehen wir in Bad Reichenhall den entgegen gesetzten Weg: Wir investieren klug und kräftig und sichern damit auf Jahrzehnte hinaus die Existenz des Freibads in Marzoll. Das ist gelebte kommunale Daseinsvorsorge.“
Die Fördersituation hingegen sei nach wie vor leider unklar: Zwar habe sich die Stadt Bad Reichenhall um Förderung beworben und mit dem Vorzeitigen Maßnahmenbeginn auch die Starterlaubnis für die Bauarbeiten bekommen. Ob dann allerdings auch wirklich Fördergelder aus dem Bayerischen Schwimmbadbauprogramm fließen, ist nach wie vor unklar, zumal das Sonderprogramm Schwimmbadförderung mehrfach überbucht ist. Für ganz Bayern stehen im Haushaltsjahr 2025 nur 20 Millionen Euro zur Verfügung.
Ortsvorsitzender Marco Trebuth gab seiner Hoffnung auf einen positiven Bescheid Ausdruck und dankte abschließend dem Stadtwerke-Team rund um Werner Fagerer für seinen Einsatz und die liebevolle Betreuung des Freibads. „Als leidenschaftlicher Schwimmer bin ich des öfteren in Schwimmbädern und weiß darum den hervorragenden Zustand des Freibads Marzoll hoch zu schätzen. Das ist nicht selbstverständlich und wir können auf unser „Bachei“ richtig stolz sein!“ zog Trebuth ein positives Fazit.