Zu einem besonderen Informationsbesuch traf sich der CSU-Ortsverband Bad Reichenhall in der Hauptwache der Freiwilligen Feuerwehr Bad Reichenhall in der Reichenbachstraße. Ortsvorsitzender Marco Trebuth begrüßte die Teilnehmer sowie die Vertreter der Feuerwehr und betonte in seiner Ansprache die enorme Bedeutung des ehrenamtlichen Engagements für die Sicherheit in der Stadt: „Unsere Feuerwehr steht Tag und Nacht bereit, um Leben zu retten, Sachwerte zu schützen und für Sicherheit zu sorgen – dafür gebührt ihnen unser größter Respekt und unser Dank.“
Im Mittelpunkt des Besuchs stand eine Führung durch die Hauptwache, geleitet vom Ersten Kommandanten Ralf Wichter. Unterstützt wurde er von seinen Stellvertretern Martin Ertl und Franz Gruber sowie Zugführer Hans Ertl. Gemeinsam gewährten sie den Gästen einen detaillierten Einblick in die Struktur, Ausstattung und Einsatzbereitschaft der Feuerwehr Bad Reichenhall.
Wichter berichtete zudem, dass die Feuerwehr Bad Reichenhall derzeit 159 aktive Mitglieder zählt, darunter erfreulicherweise 25 Frauen – Tendenz steigend. Die Kameraden verteilen sich auf die drei Wachen im Stadtgebiet – Karlstein, Marzoll und die Hauptwache. Erfreulicherweise ist jede Wache stärker besetzt, als es der Brandschutzberechnungsplan vorschreibt, „ein Zustand der nicht in jeder Kommune erreicht wird“, weiß Wichter zu berichten.
Engagement, Technik und aktuelle Herausforderungen der Feuerwehr Bad Reichenhall
Besonderes Augenmerk legte der Kommandant auf die Ausbildung der Einsatzkräfte. Ein Feuerwehrmann oder eine Feuerwehrfrau durchlaufe im Schnitt eine mehrjährige Ausbildung, die etwa fünf Jahre dauere, um alle notwendigen Qualifikationen und Weiterbildungen zu erlangen. Mit 13 Jahren kann man bei der Jugendfeuerwehr in Reichenhall seine Karriere als Feuerwehrmann oder Feuerwehrfrau starten und ist mit 18 Jahren ausgebildet. Neben den klassischen Modulen wie Brandbekämpfung und technischer Hilfeleistung kämen zunehmend Spezialthemen wie Gefahrgut und Vegetationsbrände hinzu. Dazu kommen, neben den regelmäßig stattfinden Übungen, welche die Wehr selbstständig durchführt, noch Weiterbildungen an Feuerwehrschulen, so waren im letzten Jahr 31 aktive Kameraden in 50 Lehrgängen eingeschrieben.
Ralf Wichter machte auf die hohe Einsatzfrequenz aufmerksam: Im Jahresdurchschnitt rückten die Einsatzkräfte rund 300 Mal aus – eine beachtliche Zahl, die das hohe Einsatzaufkommen in Bad Reichenhall und seinen Ortsteilen widerspiegelt. Neben Bränden und Verkehrsunfällen zählen auch medizinische Notfälle, Unwetterschäden, Gefahrstoffeinsätze sowie technische Hilfeleistungen zu den typischen Alarmierungen. Sorgen bereiten jedoch insbesondere die zahlreichen Fehlalarme durch automatische Brandmeldeanlagen. Diese führen nicht nur zu unnötigen Einsätzen, sondern binden wertvolle Ressourcen. Dennoch stellt sich die Feuerwehr Bad Reichenhall professionell diesen Herausforderungen.
Auch die technische Ausstattung war Thema des Besuchs. Die Gäste erhielten Informationen über die gute Wartung der Einsatzfahrzeuge sowie über anstehende Ersatzbeschaffungen. Einige der Großfahrzeuge seien bereits seit über 20 Jahren im Dienst, was nicht nur die Wartung erschwere, sondern auch den technischen Anforderungen moderner Einsätze nicht mehr gerecht werde. Bei der notwendigen Anschaffung neuer Ausrüstung – etwa moderner Schutzanzüge – werde stets Wert darauf gelegt, nur das anzuschaffen, was wirklich benötigt werde. „Wir fordern nichts, was wir nicht auch tatsächlich im Einsatz brauchen“, betonte Wichter.
Die Kommandanten stünden hierzu in engem Austausch mit der Stadtverwaltung, um zukunftsfähige Lösungen zu finden. Oberbürgermeister Dr. Christoph Lung unterstrich das umsichtige Vorgehen und lobte die hervorragende Zusammenarbeit zwischen der Feuerwehr und der Stadtverwaltung: „Die Feuerwehr Bad Reichenhall ist ein verlässlicher und unverzichtbarer Partner. Ihre Arbeit verdient unsere volle Wertschätzung – nicht nur in Worten, sondern auch in Taten.“
Zum Abschluss stellte Daniela Lippmann, 2. Vorsitzende des Feuerwehrvereins, die Aufgaben des Vereins vor. Neben der Förderung der Kameradschaft und der Nachwuchsgewinnung unterstütze der Verein auch die Jugendarbeit und organisiere Veranstaltungen, die das Ehrenamt in der Öffentlichkeit sichtbarer machen. „Ohne den Rückhalt des Vereins wären viele zusätzliche Projekte und Anschaffungen nicht möglich“, so Lippmann.
Die Mitglieder des CSU-Ortsverbands zeigten sich tief beeindruckt von der Professionalität, der technischen Ausstattung und vor allem vom Engagement der Ehrenamtlichen. Marco Trebuth kündigte an, dass sich die CSU auch künftig für die Belange der Feuerwehr Bad Reichenhall stark machen werde: „Sicherheit ist eine Kernaufgabe der Kommune – wir werden die Feuerwehr in ihrer Arbeit nach Kräften unterstützen.“
Der Besuch endete bei einer gemeinsamen Brotzeit und der Gelegenheit die Eindrücke aus der Führung im persönlichen Gespräch zu vertiefen.