Wie können Landkreis und Kommunen gemeinsam Zukunft gestalten? Diese Frage stand im Mittelpunkt des Besuchs von Franz Rasp in Bad Reichenhall. Der Landratskandidat der CSU war gemeinsam mit Oberbürgermeister Dr. Christoph Lung, Mitgliedern des Stadtrats und des Ortsvorstands und Vorsitzendem Marco Trebuth zu einem Rundgang in der Kurstadt unterwegs: Ein besonders spannender Besuch, weil viele Themen der Landkreispolitik Bad Reichenhall als Kreisstadt und Sitz des Landratsamtes besonders betreffen.
Erste Station: die Saalach am Nonner Steg, wo die Stadtwerke Bad Reichenhall gemeinsam mit den Bayerischen Landeskraftwerken ein neues Wasserkraftwerk errichten wollen. Die Anlage soll künftig rund ein Viertel der Reichenhaller Privathaushalte mit Strom versorgen können – ein wichtiger Schritt in Richtung regionaler und dezentraler Energiegewinnung. Möglich ist das Projekt, weil an dieser Stelle bereits eine künstliche Stufe im Fluss existiert. „Ohne diese Voraussetzung wäre ein Kraftwerk nach den geltenden gesetzlichen Regelungen gar nicht genehmigungsfähig“, erklärte Oberbürgermeister Lung. Und weiter: „Wir können nicht immer nur von regionaler Energieversorgung reden – wir müssen sie auch umsetzen, wenn wir unabhängiger werden wollen und es ernst meinen mit umweltfreundlicher Stromerzeugung.“ Rasp befürwortet das Vorhaben ausdrücklich: „Der richtige Energiemix und regionale Wertschöpfung, wo immer möglich, sind der Weg in die Zukunft.“ Als Wasserbauexperte kennt er die Materie aus erster Hand – der Austausch vor Ort geriet so zum Fachgespräch.
Ein weiteres Thema war die Klinik Bad Reichenhall. Oberbürgermeister Lung erinnerte an die Vorgeschichte: Die Stadt hatte ursprünglich einen Neubau am bisherigen Standort befürwortet, während die Kliniken Südostbayern (KSOB) lange einen anderen Standort favorisierten. „Klar ist: Nur mit einem Neubau kann die medizinische Versorgung in Stadt und Region langfristig gesichert werden“, so Lung. Einig waren sich die Teilnehmer aber auch, dass noch viele Fragen offen sind – von der Finanzierung bis zur konkreten Ausgestaltung. „Das neue Krankenhausfinanzierungsgesetz lässt noch immer viele Punkte unklar, aber für die stationäre Gesundheitsversorgung in unserem Landkreis hat der Neubau in Reichenhall erste Priorität“, betonte Rasp.
Nächster Halt: das Karlsgymnasium, dessen Erweiterung sich verzögert hat. Eigentlich sollte der Neubau schon fertiggestellt sein, doch der Kreistag hatte die Maßnahme aus finanziellen Gründen um mehrere Jahre verschoben. Derzeit sind acht Klassen in Containern untergebracht, die ursprünglich nur als Übergangslösung gedacht waren.
Zum Abschluss besuchte die Gruppe das Landratsamt, dessen Gebäude aus den 1970er Jahren ebenfalls Handlungsbedarf zeigt. Ein Neubau war vor der Pandemie bereits beschlossen, wurde aber gestoppt. Heute, nach Homeoffice, Digitalisierung und KI, wirkt der damalige Plan überdimensioniert. „Man kann fast froh sein, dass wir diese Entscheidung nicht umgesetzt haben“, meinte Rasp. „Jetzt gilt es, die Arbeitswelt der Zukunft auch in den Verwaltungsgebäuden mitzudenken – modern, effizient und bürgernah.“ Rasp nahm viele Eindrücke und „Hausaufgaben“ mit – nicht nur für den Fall einer Wahl zum Landrat, sondern auch für seine aktuelle Arbeit im Kreistag.




