Liebe Reichenhallerinnnen, Liebe Reichenhaller,
die Tage werden kürzer, das Laub hat sich bereits verfärbt und der Herbst hat voll Einzug gehalten.
Das bietet Gelegenheit, auf den Sommer und die hinter uns liegenden Wochen zurückzuschauen. Und bei einem Blick auf die Stadt kann man gut erkennen, dass wir derzeit im wahrsten Sinne des Wortes viele Baustellen haben. Darum soll es in dieser Ausgabe meines Info-Briefes gehen:
„Was lange währt, wird endlich gut“ – dieser Satz drängt sich beim Gedanken an das Bauvorhaben der Reichenhaller Wohnbau an der Auenstraße auf. Fast 10 Jahre war das Projekt in der Planungsphase und nach mehreren Gerichtsverfahren dann auch schwer in der Schwebe. Es ist uns allerdings gelungen, umzusteuern und das Bauvorhaben in etwas kleinerer Dimensionierung tatsächlich umzusetzen. Im September war Spatenstich und es freut mich ungemein, dass wir damit eines der schwierigsten Projekte in der Stadt zu einem guten Ende führen können. Mein Dank gilt allen, die konstruktiv an einer Lösung mitgewirkt haben! Wir schaffen damit dringend benötigten Wohnraum für Reichenhaller Familien. Das ist für mich also eine Baustelle, die Freude macht!
Das kann man derzeit aber leider nicht von allen Baustellen im Stadtgebiet behaupten. Ich beobachte, dass in der Bevölkerung das Unverständnis wächst, warum so viel gleichzeitig gemacht wird. Einerseits kann ich das verstehen. Andererseits gilt: Jede Baustelle hat zunächst einmal ihre Berechtigung. Denn damit wird zeitgemäße Infrastruktur geschaffen oder alte Infrastruktur erneuert. Ob es die Sanierung des Münsters St. Zeno ist, der Neubau des Kindergartens an der Zenostraße, die Verlegung von Fernwärme oder aktuell die Erneuerung des Fahrbahnbelags in der Wittelsbacherstraße – das alles sind Maßnahmen, die richtig und sinnvoll sind. Natürlich gehen damit aber auch Belästigungen und Unannehmlichkeiten einher.
Wir sind daher bemüht, die Baustellen bestmöglich zu koordinieren und wollen diese auch schnellstmöglich zum Abschluss bringen. So findet etwa die Fahrbahnerneuerung an der Hauptdurchfahrtsstraße bewusst nicht in der touristischen Hochsaison statt, sondern am Rande der Nebensaison, noch vor dem Winter. Wahr ist aber auch: Unsere Innenstadt braucht mehr denn je ein Fitness-Programm. Und deswegen wird es auch in den nächsten Jahren die ein oder andere Baustelle geben. Seien wir bei allem Ärger also froh, dass derzeit so viel parallel erledigt werden kann!
Wo mancher sich eine Baustelle wünschen würde, ist das frühere Grandhotel Axelmannstein. Doch leider sind wir hier von Baumaßnahmen noch ein gutes Stück entfernt. Dieses frühere Prunkstück, einst das erste Haus am Platz, ist in den letzten Jahrzehnten sukzessive heruntergewirtschaftet worden und musste zuletzt als Herberge für ukrainische Kriegsflüchtlinge herhalten. Damit ist zum 15. Januar 2025 nun Schluss: Es ist gut, dass sich damit wieder neue Entwicklungsmöglichkeiten für das Areal auftun.
Um hier ein Angebot für potenzielle Investoren formulieren zu können, werden wir gemäß dem ISEK zu Beginn des neuen Jahres eine städtebauliche Grundlagenstudie erarbeiten. Denn mein persönliches Ziel ist völlig klar: Das Axelmannstein muss wieder ein Hotel werden, auf das wir Reichenhaller stolz sein können! Dafür werden wir freilich auch etwas tun müssen. Und es wird kein leichter Weg werden. Aber mit dem Ende der Flüchtlingsunterbringung blicke ich nun wieder sehr viel positiver in die Zukunft dieses an sich wunderbaren Areals.
In diesem Sinne werden wir Tatkraft, Mut und Zuversicht brauchen. Für diese und für alle weiteren Baustellen.
Es grüßt Sie herzlichst
Ihr Dr. Christoph Lung