Besuch in der Saline Bad Reichenhall

Besichtigung Saline Bad Reichenhall

In einem gelebten Austausch zwischen Politik und Geschichte besuchte eine Delegation der CSU Bad Reichenhall die „Neue Saline Bad Reichenhall“. Die Saline Bad Reichenhall ist mit ihrer Traditionsmarke „Bad Reichenhaller Alpen Salz“ weltbekannt, hat sie allein in Deutschland einen Marktbekanntheitsgrad von 85 Prozent und wird weltweit vertrieben. Allerdings ist die Saline kein eigenständiges Unternehmen mehr, sie gehört zur Südsalz GmbH, die wiederum zur Südwestdeutsche Salzwerke AG in Heilbronn gehört. Dr. Lars Reime von der Südwestdeutsche Salz Werke AG begrüßte die Gruppe. Dr. Reime ist Bereichsleiter Siedesalz (Bayern) und zeichnete sich auch schon als Produktions- und Betriebsleiter der Saline Bad Reichenhall verantwortlich.

So erlebten die etwa 20 Teilnehmern eine Werksführung, die sie von der Solereinigung über die Trocknung bis hin zur Abfüllung des Salzes führte, und erfuhren, dass in der Saline Bad Reichenhall im Jahr etwa 300.000 Tonnen Salz produziert wird. Geschichtlich lässt sich feststellen, dass die Salzproduktion in Reichenhall bis ins 9. Jahrhundert zurück reicht und maßgeblich an der Entwicklung der Alpenstadt beteiligt ist.

Die Reise durch die Salzgeschichte begann mit den Ursprüngen, die bis in vorrömische Zeiten zurückreichen könnten, wenngleich archäologische Beweise aus dieser Ära fehlen. Der Höhepunkt der Salzproduktion in der Region war jedoch während der römischen Herrschaft, als die Reichenhaller Saline zur bedeutendsten Salzproduktionsstätte im Ostalpenraum avancierte. Die Stadt Salzburg, das Land Salzburg und die Salzach verdanken ihre deutschen Namen der Salzherstellung und dem Handel mit dem Reichenhaller Salz.

Die Blütezeit der Reichenhaller Saline als Monopolist im Salzhandel Süddeutschlands endete mit dem Aufstieg des Salzbergwerks auf dem Dürrnberg und der Saline in Hallein, die in kürzester Zeit die Marktführerschaft übernahmen. Dennoch überlebte die Reichenhaller Saline und erlebte im Laufe der Jahrhunderte Höhen und Tiefen, darunter finanzielle Überforderung und den Verlust von Absatzgebieten.

Reformen im 18. Jahrhundert führten zu einem erneuten wirtschaftlichen Aufschwung durch technische Verbesserungen, einschließlich eines neuen Siede-Verfahrens und der Einführung von Jutesäcken als Verpackung. Die Saline blieb jedoch nicht von Herausforderungen verschont, darunter Brände und finanzielle Engpässe.

In den 1920er Jahren wurde die „Neue Saline“ erbaut, um den modernen Anforderungen gerecht zu werden. Mit technologischen Innovationen wie einer Eindampfanlage nach dem Wärmepumpenprinzip, einer Soleleitung von Berchtesgaden und modernen Abfüllanlagen ist es möglich, 400 Päckchen Alpensalz pro Minute herzustellen, welche im Anschluss bis nach Tokio verschifft werden.

Der Besuch der CSU Bad Reichenhall in der Saline Bad Reichenhall war ein spannender Einblick in Technologie, Produktionsprozesse und die Geschichte der Salzproduktion im Berchtesgadener Land. Nach der Führung konnten in einem Austausch die Herausforderungen der Firma mit aktuellen politischen Entscheidungen und mögliche Lösungsansätze besprochen werden, sodass die Herstellung des hochwertigen Alpensalzes in Bad Reichenhall auch trotz hoher Energiepreise, Wirtschaftskrisen und Lieferengpässe in den nächsten Jahren sichergestellt werden kann. Der Ortsvorsitzende Marco Trebuth bedankte sich bei Dr. Reime für die interessanten Einblicke und stellte heraus, dass die Saline mit 170 Arbeitsplätzen allein in Bad Reichenhall ein bedeutender Arbeitgeber für die Alpenstadt ist.

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