Zum Start der Festwoche der Karlsteiner Böllerschützen anlässlich ihres 50-jährigen Bestehens richteten der CSU Kreisverband Berchtesgadener Land und der CSU Ortverband Bad Reichenhall einen Politischen Abend aus. Als Ehrengast und Festredner kam der bayerische Ministerpräsident und CSU-Vorsitzende Dr. Markus Söder ins voll besetzte Festzelt an der Von-Martius-Straße in Karlstein. Dass der Wettergott ein CSUler sein muss, bewies er, indem die langanhaltenden Regenschauer durch freundliches sonniges Wetter ab dem Nachmittag bis in die Abendstunden abgelöst wurden.
So konnte der Ministerpräsident vor einem traumhaften Panorama der Reichenhaller Bergwelt mit Salutschüssen der Böllerschützen begrüßt werden. In einer kurzen Ansprache begrüßte der CSU-Ortsvorsitzende Marco Trebuth neben dem Festredner Dr. Markus Söder die CSU Kreisvorsitzende sowie Stimmkreisabgeordnete und Staatsministerin Michaela Kaniber, den Bezirksrat Georg Wetzelsperger, den Landrat Bernhard Kern, den Oberbürgermeister Dr. Christoph Lung, den Bundestagsabgeordneten Peter Ramsauer, den Vorsitzenden des Trachtenvereins D’Kranzlstoana Karlstein Peter Streibl jun. sowie die beiden Listenkandidaten für den Landtag, Franziska Böhnlein, und für den Bezirkstag, Lukas Niederberger.
Außerdem dankte er Festwirt Franz Hell für den Betrieb des Festzelts und der Musikkapelle Marzoll unter dem Dirigat von Stefan Reidl für die musikalische Gestaltung des Abends. Trebuth stellte in seinen begrüßenden Worten heraus, dass Tradition, Brauchtum und Heimatliebe – gepaart mit moderner Politik für die Menschen in Bayern – die Wesensmerkmale der CSU sind und sich nur die CSU für ein Miteinander und die Menschen in Bayern einsetzt.
Die Kreisvorsitzende Michaela Kaniber legte in ihrem Grußwort den Grundstein für die Festrede von Dr. Markus Söder. Sie drückte ihre Sorgen aus, dass Kindern im Kindergarten erklärt werde, dass sie vielleicht gar kein „Dirndl“ oder „Bua“ sind und drückte in Richtung der Grünen ihr großes Missverständnis aus, dass Jugendliche jederzeit ihr Geschlecht ändern könnten, ihre Heizung aber nicht mehr, und unterstrich somit, „Berlin kann niemals eine Blaupause für Bayern sein, Bayern aber jederzeit eine für Berlin.“ Sie kündigte daraufhin den Festredner mit den Worten, „der Bayerische Ministerpräsident sei in ganz Deutschland nicht nur geachtet, sondern beim politischen Gegner auch gefürchtet“ an.
Ministerpräsident Dr. Markus Söder kritisiert Bundesregierung
Nach einem Gruß und Glückwunsch an die Böllerschützen zum Jubiläum bezeichnete Dr. Markus Söder Michaela Kaniber als „Shootingstar der Politik“ und ließ mit der darauffolgenden Bemerkung aufhorchen: „Kaniber spielt immer im bayerischen Kabinett“, was mit einem brennenden Applaus der Gäste im vollbesetzten Festzelt quittiert wurde. In seiner anschließenden Rede rechnete Dr. Markus Söder mit der Ampelregierung in Berlin und mit den Grünen ab. Er ließ dabei kaum einen Bereich aus und stellte die Missstände beispielsweise bei der Erbschaftssteuer, dem „Berliner Kulturkampf gegen die Landwirtschaft“, dem Länderfinanzausgleich bis hin zur undemokratischen Wahlreform gegen die Bayern Rechtsmittel einlegt.
Söder unterstrich die großen Sorgen, die die Menschen in Deutschland umtreibt, sei es die Inflation, Energie oder der Ukrainekrieg, das Schlimmste sind jedoch die politischen Entscheidungen in Berlin, die ungeachtet der großen Herausforderungen rein von Ideologie getrieben sind, ohne Rücksicht auf die Menschen und den Wirtschaftsstandort Deutschland. Den Atomausstieg hält er deshalb für einen „fundamentalen Hammer“. Nachdem der Bär im Landkreis wieder gesichtet wurde, unterstützt Markus Söder die Haltung der Bauern und stellte klar: „Wolf und Bär sind Raubtiere“ und sollten zum Schutz von Menschen und Landwirtschaft einfach entnommen werden.
In seinem nächsten Punkt rechnete Markus Söder mit dem „Lauterbachplan“, der wenige große Zentralkliniken beinhalte und damit wieder den ländlichen Raum benachteilige, ab. Die Versorgung vor Ort und in den ländlichen Räumen sei essentiell und muss aufrechterhalten bleiben, machte der Ministerpräsident klar. Für die Kommunen fordert Söder mehr Geld vom Bund, im Umgang mit der anhaltenden angespannten Flüchtlingssituation, um die Aufgaben, die Berlin auf die Kommunen „abgewälzt“ hat, halbwegs anständig zu bewältigen. Er fordert zudem auch, dass es möglich sein muss, dass illegale Zuwanderer und Straftäter schneller wieder das Land verlassen. Wer Deutscher sein will, muss das auch zeigen, er solle deutsch sprechen und bayerisch können, bemerkte er augenzwinkernd.
Die absurde Freiheitsdebatte, in der es um das Verbot der Verwendung von Wörtern wie Indianer oder auch Mutter ging, lies den Landesvater an den Verstand der Bundesregierung vollends zweifeln. Dass das Wort „Mama“ oder „Mutter“ mal Gegenstand einer Diskriminierungsdebatte wird, lässt Fragen aufkommen, ob es sonst keine wichtigeren Probleme im Land gibt, „zumal es kein schöneres Wort als „Mama“ oder „Mutter“ gibt“, betonte der Ministerpräsident. Abschließend widmete sich Markus Söder der Wahlreform zur nächsten Bundestagswahl, in der er „Wahlmanipulation“ sieht. Bayern werde dadurch ausgeschlossen.
„Man muss uns nicht mögen, aber wir sind die einzige bayerische Stimme in Berlin.“ Er unterstrich, „Bayern ist ein super Land, beliebt in der Welt, weil die CSU Rückgrat gehabt und Entscheidungen getroffen habe.“ Unter großem Applaus und minutenlanger Standing Ovations verließ er die Bühne, nachdem ihm ein Geschenkekorb mit Spezialitäten der heimischen Landwirte überreicht wurde.
Hier lesen Sie die Berichterstattung im Reichenhaller Tagblatt vom 16.05.2023 (PNP Plus Artikel): https://www.pnp.de/lokales/landkreis-berchtesgadener-land/ministerpraesident-markus-soeder-rechnet-bei-politischem-abend-in-karlstein-mit-ampelregierung-ab-11198792
Hier sehen Sie die Berichterstattung vom Regional Fernsehen Oberbayern (RFO): https://www.rfo.de/mediathek/video/soeder-kundgebung-in-reichenhall/
