Rund 120 Besucher, drei Schläge zum Anzapfen und ein rundum gelungener Starkbieranstich 2023 – das ist die Bilanz der jüngsten Suffikator-Probe, die die CSU Bad Reichenhall zum Ende der fünften Jahreszeit hin veranstaltet hat. Wesentlich dazu beigetragen haben die beiden Hauptpersonen des Abends, der Kabarettist Stefan Schimmel und sein musikalischer Begleiter Volker Schach. Das Duo glänzte mit einer perfekten Mischung von derben Pointen, feinen nachdenklichen Scherzen und exzellenten musikalischen Parodien.
Zunächst begrüßte CSU-Ortsvorsitzender Marco Trebuth die Anwesenden, unter ihnen Landrat Bernhard Kern, Angers Bürgermeister Markus Winkler und die Kandidaten für Landtag und Bezirkstag Franziska Böhnlein, Georg Wetzelsperger und Lukas Niederberger. Bräu Christoph Graschberger schloss sich der Begrüßung an und erklärte die historischen und brautechnischen Hintergründe des Starkbiers: Der Suffikator ist ein untergäriger dunkler Doppelbock, der mit seiner kastanienbraunen Farbe und seiner leicht karamelligen Note Augen und Geschmack gleichermaßen anspricht. Oberbürgermeister Dr. Christoph Lung sorgte dann auch mit drei beherzten Schlägen dafür, dass die Festbesucher mit dem kräftigen Getränk versorgt werden konnten.
Stefan Schimmel füllt Bürgerbräu-Saal bei Starkbieranstich 2023
Mit Stefan Schimmel und Volker Schach hatte der CSU-Ortsverband zum zweiten Mal in Folge ein tolles Kabarett-Duo gewinnen können, das die Erwartungen nicht enttäuschte: Stefan Schimmel bezog in gewohnter Manier die heimische Lokalpolitik und einige anwesende Gäste aus verschiedensten Bereichen der Gesellschaft in seine Darbietung mit ein – sehr zur Freude des anwesenden Publikums.
Vom Oberbürgermeister wusste er zu berichten, dass Christoph Lung „ein Riesen-Typ“ sei, während Landrat Bernhard Kern wegen seiner Frisur „so ausschaut, als habe der King Kong ihn als Deo-Roller hergenommen“. Zum Angerer Bürgermeister Markus Winkler sagte er mit gespieltem Mitleid, er hoffe, Markus Winkler habe seine Brille vom Fielmann: „Weil wenn’st da nur einen Cent selber dazuzahlt hast, dann tuast ma Leid.“ An den Dirigenten der Philharmonie Daniel Spaw gewandt meinte er, schon der Name strahle pure Coolness aus. „Aber cool bist Du eigentlich nur, wenn’st von Reichahoi nach Nashville/Tennessee kommst – und nicht andersrum.“
Über einige Mitglieder des CSU-Ortsverbands wusste der Kabarettist Erfreuliches zu berichten: „Der Marco Trebuth schaut aus wie George Clooney, die Steffi Kunz schaut aus wie die Frau von George Clooney, der Werner Steinbacher schaut aus wie der Vater von George Clooney – und der Staller Anderl schaut aus wie irgendein Freund von George Clooney.“
Andere CSU’ler kamen weniger gut weg: So sagte er an Martin Schoberth gewandt, dieser habe beim Internetauftritt der örtlichen CSU als Hobbies eigenartigerweise „regenerative Energien“ angegeben. „Dass Du Ausflüge mit der Familie hinterhergeschoben hast, ist Dir auch nur gerade so noch eingefallen.“ Auch der TSV Bad Reichenhall kam in Schimmels Einlage vor, dort insbesondere die Fußballer: Der eben erwähnte Andreas Staller, Hansi Haas oder Hans Lindinger – alle kamen mit ihren Eigenheiten dran und ernteten kräftige Lacher.
Zu großer Form lief das Duo Schimmel/Schach bei seinen musikalischen Einlagen auf. Reinhard Meys Hit „über den Wolken“ wurde dabei ganz trefflich im Hinblick auf einen Zahnarztbesuch parodiert und wurde zu „ganz nah am Knochen“, wo der Schmerz dann wohl grenzenlos sei. Ihr Talent sei aber nicht überall gewürdigt worden. Schimmel erzählte, dass die beiden einst an einer Casting-Show des Bayerischen Rundfunks teilgenommen hätten. In der Jury sei auch Hans-Jürgen Buchner von „Haindling“ gesessen, der unbedingt etwas Positives sagen wollte. Nach einer längeren Denkpause habe er entgegnet: „Also, mir hat gut gefallen, dass ihr des zu zwoat gmacht habt’s.“
Dass Schimmel und Schach auch andere Größen des Musik-Business hervorragend parodieren können, stellten sie in einer furiosen Abfolge von Hits unter Beweis, die sie zu einer humorvollen Erzählung verschmolzen hatten. Ob Udo Lindenberg, Howard Carpendale, Konstantin Wecker oder andere große Künstler – alle wurden gekonnt in die Geschichte eingebaut und musikalisch nach dem Weg zum Echo gefragt. Das Publikum stimmte zeitweise ein und sang, summte oder schunkelte eifrig mit.
Zum Schluss zeigte Stefan Schimmel seine nachdenkliche Seite und stellte sich etwa die Frage, wie zum Beispiel „Betreten-Verboten“-Schilder an ihren Platz kämen. Mehr Ernst als Spaß war es ihm schließlich, als er den katholischen Stadtpfarrer Markus Moderegger eigens hervorhob, der seiner Herde ein guter Hirte sei. Von denen brauche die Kirche heute deutlich mehr, und zwar mehr denn je.
Das Publikum erklatschte sich am Schluss eine Zugabe, die den Starkbieranstich 2023 perfekt abrundete. In zahlreichen Gesprächen klang der Abend in geselliger Runde aus und CSU-Ortsvorsitzender Marco Trebuth konnte eine rundum positive Bilanz ziehen: „Es war eine tolle Veranstaltung, die das Miteinander und das Zusammenkommen in den Vordergrund gestellt hat. Die Suffikator-Probe ist damit mit Bravour gemeistert.“