Liebe Reichenhallerinnen, Liebe Reichenhaller,
es gab wahrlich viel zu tun die letzten Wochen und Monate. Das ist auch der Grund, warum nun etwas längere Zeit verstrichen ist, bis jetzt wieder eine Ausgabe meiner Info-Kolumne „Post vom OB“ erscheint. Damit möchte ich Sie auf dem Laufenden halten und einen kleinen Einblick geben in meine Tätigkeit als Oberbürgermeister, als Christsozialer und als engagierter Bürger in unserer Region.
In der letzten Ausgabe hatte ich versprochen, in der Verkehrsthematik nicht locker zu lassen. Und in der Tat haben wir (und damit meine ich: die Kommunalpolitiker entlang der B20/21) mittlerweile einen wichtigen Teilerfolg erzielt: Wir konnten die Bayerische Staatsregierung als Mitstreiter gewinnen, die auch zwischenzeitlich tätig geworden ist. Als klares Signal Richtung Österreich wird an den Tagen, in denen Tirol Blockabfertigungen macht, bei uns nun in gleicher Weise reagiert, zudem bestehen dann Abfahrtsverbote an den Autobahnausfahrten der A8. Im Vorfeld konnten wir ein digitales Gespräch mit Herrn Staatsminister Bernreiter führen und ihm die Situation im kleinen deutschen Eck schildern, auch erste Lösungsansätze wurden dabei ins Auge gefasst. Eine weitere gute Nachricht gibt es: Das Nachtfahrverbot soll nochmals intensiver kontrolliert werden. Drei gute Neuigkeiten für die Region und drei tolle Teilerfolge. Und weiterhin gilt: Ich werde nicht locker lassen!
Das gleiche gilt beim Thema bezahlbarer Wohnraum: Hier sind definitiv weitere Anstrengungen nötig! Private Investoren sind bereits aktiv und die Stadt Bad Reichenhall hat in Zusammenarbeit mit ihnen mehrere Bebauungspläne in Angriff genommen, die für zusätzlichen Wohnraum sorgen sollen: Der Bebauungsplan St. Zeno Ost ist endlich fertig, der an der Thumseestraße nähert sich der Fertigstellung und bei dem weitaus größten Projekt an der Frühlingstraße mit rund 130 Wohnungen sind wir mittendrin im Verfahren. Dort werden auch etliche Wohnungen im geförderten Wohnungsbau bzw. mit fixer Mietpreisbindung entstehen. Daneben gibt es auch etliche mittelgroße Vorhaben, die sich im unbeplanten Innenbereich befinden und nach § 34 BauGB genehmigt werden konnten. Ein Beispiel sind die Wohnungen auf dem Areal des früheren Evangelischen Gemeindehauses in der Adolph-Schmidt-Straße und die Wohnungen der Firma Schmölzl in der Frühlingstraße / Ecke Johann-Häusl-Straße. Dort konnte ich jüngst einen Vorort-Termin wahrnehmen und war froh zu hören, dass vor allem junge Einheimische als Mieter zum Zuge kommen sollen. Daneben ist klar: Auch die öffentliche Hand ist gefordert – und deshalb wollen wir mit der stadteigenen WBG in Zukunft auch noch aktiver sein. Wir sind dabei übrigens auch schon auf Ideen-Tour und haben uns mit dem Stadtrat etwa in Zell am See bei der Bauunternehmung Hillebrand über das Vorzeige-Projekt Sonnengarten Limberg informiert.
Eine besondere Freude bereitet es mir immer, wenn ich im Sommer auf Abschlussfeiern gehen darf – bei der Mittelschule, der Realschule, dem Gymnasium oder der Berufsfachschule für Krankenpflege. Die fröhliche Stimmung kann ich dabei deutlich mitfühlen, wenn junge Menschen ihr Zeugnis bekommen, die Früchte ihrer Arbeit ernten dürfen und sich aufmachen in einen neuen Lebensabschnitt. Ich bin dann auch immer ein wenig erinnert an meine eigene Abiturfeier, die Examensfeier an der Universität oder die Promotionsfeier: Wichtige Wegmarken, ein guter Grund zur Freude und zum Feiern, aber eben auch ein neuer Anfang. In diesem Sinne wünsche ich allen Absolventinnen und Absolventen der Reichenhaller Schulen von Herzen alles Gute, vor allem viel Erfolg auf Eurem weiteren Weg!
Überhaupt waren die letzten Wochen und Monate auch eine Zeit der Feste und des Zusammenkommens – was für eine Freude nach der schwierigen Corona-Zeit! Auch der Landkreis Berchtesgadener Land hatte etwas zu feiern, nämlich sein 50-jähriges Bestehen. Angesichts von Corona und der gegenwärtigen Krisen wurde nur klein gefeiert, aber der Festvortrag unseres Stadtheimatpflegers Dr. Johannes Lang war fulminant und hat mich nur deswegen ein klein wenig betrüblich gestimmt, weil unser Landkreis eben nicht mehr „Bad Reichenhall“ heißt 😉 Davon habe ich mir die Laune aber nicht weiter verderben lassen, sondern habe diese Phase der sommerlichen Feste und Feiern sehr genossen, waren doch viele Veranstaltungen für mich auch das erste Mal in meiner neuen Funktion als Oberbürgermeister zu begleiten. Ob Stadtfest, Weinfest oder Klangwolke oder unzählige andere tolle Veranstaltungen: Unsere Stadt hat viel zu bieten und hat sich jeweils von ihrer besten Seite präsentiert. Das macht Lust auf mehr!
Jetzt geht es für mich aber erstmal zwei Wochen in die Ferien: Ich wünsche Ihnen gleichfalls gute Erholung, einen schönen Spätsommer und freue mich, wenn ich ab Mitte September wieder für Sie arbeiten darf!
Herzlichst
Ihr Dr. Christoph Lung